Und dann ging das Licht aus.
4. Kapitel:
"Bist du Cassia Lehmann?". Ich schaute auf die Uhr hinter den beiden Polizisten, die mir gegenüber saßen. Der eine, Kommissar Meininger, wir kannten uns von der Zeit, in der ich stahl, sah älter aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Links von ihm saß eine große Frau, ich schätzte sie auf 1,95m. Sie war jung, 30 oder so, und hatte blonde, vermutlich gefärbte Haare. Sie stellte sich als Frau Dr. Ludwig vor, Jugendpsychologin der Polizei. Hab ich mir schon gedacht. Blondie.

(oben:Kommissar Meininger)
Die Uhr war blau und hatte große Zeiger. Es war kurz nach elf Uhr und ich war müde, schließlich habe ich heute schon geduscht, und so ein langer Abend geht, leider, nicht ohne sich in den nächsten Tagen bemerkbar zu machen. Aber es geht mir schon deutlich besser.
„Bist du Cassia Lehmann?“, fragte mich der Kommissar noch einmal. „Sie wissen doch, wie ich heiße“, gab ich leicht genervt zurück und gähnte. Verdammte Müdigkeit.
Herr Meininger überhörte meine patzige Antwort, seine Kollegin, Blondie, schaute mich warnend an. Ich mag sie nicht, von der lass ich mir gar nichts sagen.
„Lennard Müller ist hier im Krankenhaus. Weißt du was davon?“, fuhr der Kommissar fort. Meine Überraschung war echt, als ich antwortete: „Nein! Warum denn das?“ Ich war besorgt. Len und ich haben zusammen gestohlen, dass hört sich jetzt nicht so nach dem guten Freund an, aber er war der einzige, dem ich vertraute.
„Er war am Freitag im ‚Musik und Co.‘, du weißt schon, dem Club, bewusstlos geschlagen. Der Täter ist nicht bekannt, und Len ist noch immer nicht ansprechbar. Als er einmal kurz zu sich kam, rief er deinen Namen, deswegen dachte ich, du weißt vielleicht etwas darüber.“, sagte Meininger.
Len war im gleichen Club wie ich? Oh man…ich bekam schweißige und eiskalte Hände.
„Nein, warum sollte ich? Ich war im Park, hab ein paar zu viel getrunken, deshalb bin ich hier. Im ‚Musik und Co.‘ war ich nicht, ich mag den neuen DJ nicht“, antworte ich nach einer Zehntelsekunde zögern und hoffe das Blondie nicht bemerkt, das ich lüge. Zumindest schaut sie mich nicht komisch an.
Oh man nochmal! Was ist passiert? Ich hasse Blackouts, jetzt noch mehr. Warum lüge ich eigentlich? Hat mich ja niemand beschuldigt oder so. Weil ich Angst habe, ich könnte etwas damit zu tun haben, dass Len im Krankenhaus liegt. Wir haben uns letzten Montag gestritten, vielleicht war ich im Club wütend und bin ausgetickt. Ich hoffe nicht, ich bin auch nicht der Typ für Prügeleien, aber unter Alkoholeinfluss ist niemand wie sonst… Ich war wohl ziemlich zu.
Blackout.
Der Kommissar und Blondie standen auf. Meininger gab mir die Hand: „Du solltest weniger Trinken. Und nicht klauen, klar?“ Ich grinste: „Klar.“ Die Polizisten schlossen die Tür hinter sich.
Ich warf mich erschöpft ins Bett und schloss die Augen.
Und das Licht ging aus.




schreibling am 18.Apr 12  |  Permalink
Endlich mal ein längeres Kapitel :) Erster Eindruck: gut!!! ICh hab im Moment so viel anderes im Kopf, deshalb kommt meine Kritik diesmal etwas später, sorry. Ich weiß noch nicht wann, aber bald!

blue_rose am 18.Apr 12  |  Permalink
kein Problem:)

schreibling am 22.Apr 12  |  Permalink
Kritik
Also, jetzt da ich meine erste Abiprüfung hinter mir habe, komme ich endlich dazu diese Kritik zu schreiben.
Positiv ist mir erst einmal die Länge aufgefallen. DAnn die Satzstruktur. Kurze Ein-Wort-Sätze passen zur Situation. Die Wörtliche Rede ist außerdem gut eingesetzt und formuliert. Ebenfalls gut finde ich die Einführung der Figur Len, die offenbar noch wichtig wird. Cassias verwirrte und fragende Gedanken werden auch sehr gut dargestellt. Aßerdem erfährt man mehr ber sie, ihren Charakter und ihre Vergangenheit. Das alles gefällt mir.
Nicht so gut finde ich die doppelten/dreifachen Frage- oder Ausrufezeichen. Im Blog, Chat etc. mag das ja passen, aber in einer Geschichte? Da reicht ein einzelnes Satzzeichen. Hast du schon mal davon gehört, dass Zahlen bis zwölf ausgeschrieben werden? Das ist jetzt nicht sooo negativ aufgefallen, aber in der Schule wird es als Fehler angestrichen, deshalb finde ich es sinnvoll, es gleich bei jeder Textproduktion richtig zu machen.
Eine Stelle fand ich merkwürdig:
„Nein, warum sollte ich? Ich war im Park, hab ein paar zu viel getrunken, deshalb bin ich hier.“ Ich versuchte ein ironisches Lächeln. „Im ‚Musik und Co.‘ war ich nicht, ich mag den neuen DJ nicht“, antworte ich nach einer Zehntelsekunde zögern
du benutzt hier zwei mal örtliche Rede, aber der Zusatz passt nicht zusammen. Also, ich meine du kannst nicht zwei mal dieselbe Figur sprechen lassen, aber erst nach der zweiten wörtlichen Rede "antwortete" sagen. Das muss anders formuliert werden. Mit einem vorangestellten "ich antwortete nicht sofort" oder einem "fügte ich hinzu" hinten dran oder etwas ähnlichem, klingt es sinnvoller.
Okay, das wars erst mal. Ich hoffe, es hilft ein bisschen und bin schon auf die Fortsetzung gespannt!!!
LG

blue_rose am 01.Mai 12  |  Permalink
das mit der wörtlichen Rede ist mir garnicht aufgefallen, aber es stimmt, hört sich verwirrend an. Hab ich noch mal geändert:)

yeahyeah am 21.Okt 12  |  Permalink
Cat ist verwirrt und müde, das merkt man deutlich, deshalb passen die kurzen Sätze. Ab und zu solltest du aber auch längere Sätze schreiben. Statt "sagte sie" oder so kannst du ja auch mal durch 'Sie warf ihre Haare nach hinten, verdrehte die Augen , runzelte die Stirn und verkündete:'" ..." (Nur ein Beispiel)Ansonsten hört es sich sehr abgehackt an. (also, dein Text nicht, aber wenn du immer nur ganz kurze Sätze verwendest) Außerdem könntest du noch ein paar mehr Verbindungswörter einsetzten, besonders in anderen Kaptiteln ist mir das aufgefallen.
Und manchmal setzt und an falschen Stellen Details und dafür an einigen, an denen sie passen würden, keine. Im den Moment interessiert zum Beispiel nicht wie groß die Dame genau war, sondern eher, wie der Raum aussah. Denn immerhin saß nicht jeder schonmal in so einenm Verhöhrungsraum, auch wenn ihn viele aus Krimis oder so kennen.

Das ist natürlich alles aus meiner Sicht und hängt mit meinem Geschmack zusammen, nicht damit dass deine Geschichte schlecht ist.Vom Inhalt her ist dieses sich immer wiederholende "das Licht ging aus"-"Ding" nämlich super. (Gott, ich kann mich selbst nicht gut ausdrücken und kritisiere dich ;))

blue_rose am 21.Okt 12  |  Permalink
ersteinmal danke, danke an die Kritik!! ich finds super, dass du dir die mühe machst:)

so etwas wie "verdehte die Augen" und Co. hört sich immer gut an, man muss nur dran denken, es zu benutzten:) werde ich in den nächsten Kapiteln drauf achen! Verbindungswörter: ja, keine Ahnung:D acht ich auch mal drauf:)
Details: okay... ja, also ich wollte halt rüberbringen das die Frau eine Tussi ist^^ und ... eigentlich dachte ich, dass das Verhör einfach in dem Krankenhausraum (??) stattfindet, das die Politei also zu ihr kommt. Davon liest man doch in Büchern?!

jede Meinung ist Willkommen:)) solang es nicht übels verletzend formuliert ist, kann ich Kritik ab, und bei Geschichte ist es wirklich nützlich, weil den Lesern Sachen auffallen, die du selbst nicht so bemerkst:) und ja:D
so... ich werde versuchen, den nächsten Text mal bald rauszubringen, ein paar Leser sind ja echt Anspurn:))

yeahyeah am 25.Okt 12  |  Permalink
Jaja, manchmal kompliziert alles unter einen Hut zu bringen. Wenn sie zu ihr gekommen sind, dann ja. Ist auch logischer, bin selbst ein bisschen verwirrt wie ich drauf kam.
Okay, aber dann reicht groß glaub <'3

Stimmt. Deshalb geb ich's immer meinen Eltern zum Lesen.